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Goldene Figur des Ganesha

Der Hinduismus

So wie ein Mensch abgetragene Kleider ablegt und andere, neue anlegt, so legt auch die Seele die abgetragenen Körper ab und geht in andere neue ein.

(Bhagavad Gita II.22)

Der Hinduismus entstand c.a. 1200 v. Chr. in Indien und ist heute die drittgrößte Weltreligion nach dem Christentum und dem Islam. Er umfasst viele verschiedene religiöse Strömungen. Weltweit wird die Zahl der Hinduisten auf etwa eine Milliarde geschätzt, die vor allem im südostasiatischen und indischen Raum leben.

Hinduisten glauben an den ewigen Kreislauf aus Geburt, Tod und Wiedergeburt. Jeder Mensch besteht aus fünf Elementen: Feuer, Wasser, Luft, Erde und Raum. Der Raum umhüllt das Atman des Menschen, das aus seinen Gedanken und Gefühlen besteht und ewig ist. Das Atman wird nach dem Tod in einem anderen Körper wiedergeboren. In welchem Körper es wiedergeboren wird, hängt vom Karma ab, das sich aus den positiven und negativen Handlungen zusammensetzt, die zu bisherigen Lebzeiten getätigt wurden.

Hinduistische Bestattungsrituale fallen sehr unterschiedlich aus. Die traditionelle Bestattungsart ist die Feuerbestattung, da durch Verbrennen des toten Körpers das Atman für die Seelenwanderung zu einer neuen Gestalt freigesetzt wird. In Indien und Südostasien werden die Verstorbenen nach drei Tagen unter freiem Himmel verbrannt. Zu diesem Zeitpunkt gilt der Sterbeprozess als beendet und das Atman kann freigegeben werden. Die Asche wird anschließend im heiligen Fluss Ganges verstreut. In Deutschland entspricht die Seebestattung am ehesten der traditionellen Bestattungsform der Hinduisten.