(Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/anbetung-architektur-aussen-dom-2079666)

Moschee vor blauem Himmel und Wolken

 Der Islam

Mekanın cennet olsun.

(Mögest Du ein Heim im Paradies finden.)

Der Islam ist mit rund 1,2 Milliarden Muslimen weltweit die zweitgrößte Religion nach dem Christentum. Wie auch im Christentum, gibt es verschiedene Glaubensrichtungen innerhalb des Islams. Die Hauptzweige bilden die Sunniten und die Schiiten.

Muslime glauben an einen Gott – Allah – und an den Propheten Mohammed, der 570-632 n. Chr. in den heutigen Pilgerorten Mekka und Medina lebte. Das Fundament des Islams bildet der Koran, die heilige Schrift der Muslime.

Traditionell werden die Toten im Islam nach einer rituellen Waschung in ein Leinentuch gehüllt und dann meist noch am Todestag ohne Sarg in der Erde beigesetzt. In Deutschland gilt die Sargpflicht. Problematisch ist zudem die Begrenzung der Ruhezeiten in Deutschland, die im Widerspruch zur ewigen Ruhefrist im Islam steht und eine Einebnung oder Neubelegung des Grabes untersagt. Folglich werden viele Muslime nach ihrem Tod in ihre Heimat überführt, um dort nach muslimischer Tradition beerdigt werden zu können. Mit der wachsenden Zahl muslimischer Bürger in Deutschland geht jedoch auch eine Lockerung der deutschen Bestattungsgesetze einher, sodass inzwischen sarglose Bestattungen auf speziell ausgewiesenen muslimischen Friedhöfen häufiger möglich werden.

Der Leichnam muss nach muslimischer Tradition rechtsseitig liegend und mit dem Gesicht nach Mekka ausgerichtet in das Erdgrab gelegt werden. Vor der Beisetzung wird ein Totengebet gehalten. Darüber hinaus findet keine spezielle Trauerfeier statt. Die Grabstätte selbst wird in der Regel schlicht gehalten. Angehörige des Verstorbenen tragen 40 Tage lang dunkle Kleidung als Zeichen ihrer Trauer. Die Trauerzeit gilt nach einem Jahr als beendet.